Alle sprechen über Nachhaltigkeit. Wir auch. Wir haben uns aber auf glaubwürdige Geldanlagen spezialisiert.
Ökoinvestment: In Krisenzeiten erst recht
Skeptiker*innen haben geglaubt, dass Corona das Thema Klimawandel und nachhaltiges Geldanlegen in den Hintergrund drängen könnte. Doch das Gegenteil ist der Fall: Hatten konventionelle Investmentfonds im ersten Quartal 2020 einen massiven Kapitalabfluss zu verzeichnen, gab es gleichzeitig bei Nachhaltigkeitsfonds einen unerwarteten Boom. Dieser Trend setzt sich beschleunigt fort. Denn Luftverschmutzung, fehlender Arbeitsschutz, unkontrollierte Lieferketten mit grenzenloser Ausbeutung, extreme Ungleichheiten bei uns und weltweit bei Einkommen, Bildung und vor allem auch im Gesundheitswesen werden jetzt besonders sichtbar. Gesellschaftlicher Druck wirkt nun auch verstärkt auf die Finanzbranche.
Ökoinvestment läuft besser als hemmungsloses
Der Verweis auf bessere Ergebnisse nachhaltiger Finanzprodukte überzeugte schon länger langfristig orientierte Großinvestoren wie Stiftungen oder Pensionskassen. Jetzt kommen auch diejenigen hinzu, denen es weniger um „Moral“ als um die Zahlen geht. Eindeutige Befunde zu überdurchschnittlichen Renditen der Nachhaltigkeitsfonds bestätigen sich auch in der Krise. Der Vizepräsident des weltgrößten Vermögensverwalters Blackrock, der allein 19 Mrd. in seinen Nachhaltigkeits-ETFs verwaltet, sagt dazu im Interview: „Wir leben von unseren Kunden. Wir haben das Thema Nachhaltigkeit ja nicht erfunden oder dem Markt aufgedrängt. Die Kunden treiben das Thema voran.“
Ökoinvestment ist weniger riskant
Die mittel- und langfristigen Anlagerisiken gelten beim Ökoinvestment als erheblich niedriger. Dazu gehören Klage- und Reputationsrisiken, aber auch die Sorge über mögliche Boykottaufrufe von Verbrauchern. Dass konventionelle Indizes zumeist schlechter aussehen als Nachhaltigkeitsanlagen hat auch etwas mit der Zusammensetzung zu tun: Energieversorger, Auto- sowie Flugzeugfirmen haben in letzter Zeit stark verloren. Diese Unternehmen aber sind selten in Nachhaltigkeitsfonds vertreten. Studien zeigen, dass Unternehmen mit schlechten Nachhaltigkeitsratings grundsätzlich höhere Risiken aufweisen. Mehr dazu in unserem Rundbrief 3/2020
Nachhaltigkeit vortäuschen lohnt sich nicht
Das „Greenwashing“, das grüne Bemänteln einer nicht nachhaltigen Anlage, birgt große Risiken für Aktiengesellschaften und Fonds und stellt ebenfalls ein erhebliches Reputationsrisiko dar. Das erlebte kürzlich eine britische Bekleidungskette, die auch für ESG-Fonds ein beliebtes Investment gewesen war (ESG - ein Standardlabel für nachhaltiges Anlegen). Das Image des Unternehmens, das regional produziert und auf lange Transportwege verzichtet, überzeugte. Dann wurde publik, dass ausgerechnet diese Firma vielen Mitarbeiter*innen nur Hungerlöhne zahlt. Sofort stürzte die Aktie um etwa 40% ab. Rundbrief 3/2020
Neue Vorschriften zwingen auch Banken, Ökoinvestment anzubieten
Der Druck zum Umdenken bei der Geldanlage wird gerade jetzt von staatlicher und europäischer Seite untermauert. Und auch die UNO hat Ziele für die nachhaltige Entwicklung vorgegeben. Ab Anfang 2022 wird es auf EU-Ebene Vorschriften zum Anlageprozess, eine sogenannte Taxonomie geben. Außerdem wird eine Offenlegungsverordnung für Finanzprodukte eingeführt. Fonds müssen Informationen zur Nachhaltigkeit in ihre Verkaufsprospekte aufnehmen. Und Banken und Vermögensverwalter werden verpflichtet, Nachhaltigkeitswünsche der Kundschaft abfragen.
Fragen, die in der Beratung besonders häufig gestellt werden:
Ich möchte mein Geld nachhaltig anlegen, finde mich aber im Dschungel der Definitionen nicht allein zurecht. Was bietet der Frauenfinanzdienst?
Ich habe von meiner Mutter ein Wertpapierdepot geerbt, in dem nur konventionelle Werte wie Siemens, Daimler, BASF, Bayer oder RWE und vieles mehr, was mir nicht gefällt, enthalten sind. Ich möchte nicht in Waffen, Atomkraft, Kohle, Agrochemie oder Kinderarbeit investieren, sondern mein Depot ökologisch ausrichten. Wie mache ich das am besten? Wann ist dafür eine gute Zeit?
Ich möchte meine Altersversorgung mit Ökoinvestment aufbauen und gern eine Rüruprente abschließen. Welche Anbieter und Tarife gibt es mit Nachhaltigkeit?
Alle Welt empfiehlt ETFs, also passives Anlegen, weil dies kostengünstiger sei. Gibt es auch ETFs mit Nachhaltigkeit und wie erkenne ich die glaubwürdigen unter ihnen?
Meine Freundin hat sich schon vor Jahren an einem Windpark beteiligt und bekommt jedes Jahr eine ansehnliche Ausschüttung. Gibt es so etwas heute auch noch? Wann sind Angebote für die Geldanlagen in Sonnenenergie attraktiv?
Mehr Informationen?
Immer wieder heißt es, dass sich Privatanleger*innen sehr für nachhaltiges Investment interessieren, dann aber nicht den Schritt machen, auch konsequent anzulegen. Das ist wirklich kein Wunder. Denn Durchblick und Begeisterung brauchen Orientierung, die nicht über ein halbherzig angebotenes Alibiprodukt bei der Hausbank rüberkommt. Rundbrief 3/2020